Gert Bruderer, Der Rheintaler, 5. April 2022
Um die Volksmotion zu lancieren, trafen sich die Initiantinnen und Initianten am Montag Abend an Ort und Stelle: (von links) Barbara Blatter, Harry Eggenschwiler, Gabriel Köppel, Armin (Armando) Köppel, Sandra Stoffel, Karin Gresser Tüscher, Urban Hämmerle, Madelaine Federer und Susan Wernli. (Gert Bruderer)
Widnau plus setzt sich mit einer Volksmotion dafür ein, dass im Dorfzentrum ein Park entsteht.
Es geht um die dreieckige Fläche, die von Binnenkanal, Hauptstrasse und Neugasse begrenzt wird. Auf diesem fast eine Hektare grossen Areal befinden sich das Gemeindehaus, der grosse Parkplatz der Gemeinde, zwei Gebäude, die ebenfalls der Gemeinde gehören («Löwen» und ehemaliges Velogeschäft) sowie die Polizeistation des Kantons; unterirdisch besteht eine Zivilschutzanlage.
Mit Blick auf dieses Areal sammelt die unabhängige Plattform Widnau plus, unterstützt von den früheren Gemeinderäten Armin (Armando) Köppel und Urban Hämmerle, Unterschriften für eine Volksmotion. Ihr Titel lautet fordernd: «Zentrumsgestaltung Widnau – jetzt!» Das Ziel ist eine Gesamtplanung für das genannte Dreieck, das sich die Initianten als schönen, vielfach nutzbaren Flecken vorstellen. Damit die Volksmotion zustande kommt, sind 300 Unterschriften nötig. Unterschreiben dürfen alle Stimmberechtigten in Widnau.
Das «jetzt noch Mögliche» tun
«Was fehlt in unserem an sich schönen Ort?» hatte der frühere Gemeinderat, Vizepräsident und «Ur-Widnauer» Urban Hämmerle die Widnauer Regierung vor zweieinhalb Jahren in einem Brief gefragt. Die Antwort gab er selbst, er hob sie fett hervor: «Ein Park im Zentrum.» Die Ortsplanung und seine eigene Vorstellung von einem Widnau im Jahr 2050 hatten ihn angeregt, das «jetzt noch Mögliche» als Wunsch zu äussern. Hämmerle dachte an einen «Park analog dem Bürkliplatz in Zürich oder dem Züllig-Park in Arbon», also «an einen schönen Park mit einem Musikpavillon im Zentrum. Darunter eine öffentliche Tiefgarage.»
Der frühere Gemeinderat Armando Köppel sagt: «Wir haben eine asphaltierte Parkfläche, eine Plakatwiese und den unzugänglichen Binnenkanal. Trostlos! Da kann man mehr draus machen.»
Veranstaltungen, Erholung, Gastronomie
Auf dem Unterschriftenbogen, der für die Volksmotion gestaltet wurde, ist von einem «Treffpunkt für Jung und Alt» die Rede. Die Initianten haben einen Ort für öffentliche Anlässe, Erholung und Gastronomie im Sinn und gehen von einer naturnahen Gestaltung aus. Ob Beläge oder Wege, Sitz- oder Spielmöglichkeiten, Sonnen- oder Schattenplätze – die vier Elemente Erde, Luft, Feuer und Wasser seien «erlebbar zu machen». Dazu gehören Bepflanzungen und der Einbezug des Binnenkanals, Massnahmen gegen Lärm und eine klare Abgrenzung zur Hauptstrasse.
«Platz und Park statt Parkplatz»
«Für dieses Areal möchten wir Widnauerinnen und Widnauer jetzt eine Gesamtplanung», lautet die Botschaft, die mit möglichst vielen Unterschriften ins Gemeindehaus getragen werden soll. «Grün statt Grau», lautet das Motto. Respektive: «Platz und Park statt Parkplatz.»
Vor Jahren war mal eine Augenklinik geplant
Am Montagabend trafen sich die Initiantinnen und Initianten. Bei dieser Gelegenheit wurde an den einstigen Plan von privater Seite erinnert, im südlichen Spitz des dreieckigen Areals eine Augenklinik zu errichten. Daraus wurde zwar nichts, doch im Nachhinein sollen viele Leute in Widnau gemeint haben, eine Bebauung auch des letzten Stücks Grün im Zentrum wäre schade gewesen. Die Volksmotion fordert den Gemeinderat auf, jetzt mit der Gesamtplanung für das Dreiecksareal zu beginnen und an der nächsten Bürgerversammlung das Vorgehen zu unterbreiten.